Donnerstag, 13. September 2018

Nachbetrachtung "Jugend trifft Politik"

Auf der Fahrt im AJZ-Bus rotierte das Mikro des Radio T auf den jeweils knapp 20-minütigen Fahrten durch Chemnitz.
Merle und ich haben versucht, möglichst viele Fragen von Schülern und uns selbst den vier Mutigen Jaqueline Drechsler, Christin Furtenbacher, Sabine Pester und Hai Bui zu stellen und darauf auch Antworten zu erhalten. Heraus kam ein buntes Bild an Meinungen, nach dem man annehmen könnte, dass Chemnitz das Paradies der Jugend sein könnte, wenn alle wie hier zusammen an einem Strang ziehen. Leider ist es mit der Stadtpolitik wie mit unserem Interviewbus bei "Jugend trifft Politik" nicht so einfach.
Beginnen sollten wir aber am Anfang.
Treffpunkt war der Bauspielplatz auf dem Sonnenberg, wo Kinder aus den umliegenden Häusern mal das berühmte "Kind" rauslassen können und wie selbstverständlich mit Akkuschrauber, Säge und Brettern hantieren und gepflasterte Böden und Wände und Dächer  von Baumhäusern schier aus dem Boden stampfen, alles sofort zum spielen geeignet. Hier konnten sich alle Besucher*innen (auch die eigentlich zu alten) auch gleich nützlich machen, Bretter halten, selbstbemalte Ansteckbuttons anfertigen und merken, dass sie das eigentlich selber sehr gerne machen.
Als der Aufbruch rief, kletterten alle in den Bus und los ging die Fahrt, los ging auch die erste Runde Fragen. Während aber die Technik zur Übertragung und Aufzeichnung zu Anfang streikte kamen die Gespräche also leider gar nicht weiter als bis zu metallenen Außenwand. Auch hatte die Sitzanordnung etwas vom Mondflug in "Die unglaubliche Reise in einem verrückten Raumschiff", aber nur wenig.
Am Ziel der Fahrt lag der Jugendtreff in Markersdorf, wo sich Hai und ich als Gäste schwer beim Tischkicker selbst in der Revanche blamierten und als Verlierer gegen das Heimteam abgingen. Zwischen den Politiker*innen und den Jugendlichen entspann sich währenddessen aber schon eine rege Diskussion über das Geschehen in der Stadt und wo Politik beginnt, Teil des Alltags für jeden Jugendlichen in Chemnitz zu werden.
Gar nicht einfach ist es dabei für die Organisatorin Hannah gewesen, zu vermitteln, dass man sich wieder voneinander trennen und Verabschieden müsste, da der Zeitplan unaufhaltsam auf dem Blech der Busmotorhaube trommelte.
In der zweiten Runde erhielten wir Antworten auf die Fragen, die zielsicher aus dem Schulalltag der Chemnitzer Jugendlichen herauskamen. Und so könnten beispielsweise die Chancen für Chill-out-Areas an den Schulen und für die Mitbestimmung der Jugend gar nicht besser stehen, wenn das unser Bus in der Hand gehabt hätte. Auch war die Zeit so schnell hinfort, dass "diesem Anfang nur ein Zauber innewohnen" konnte. Die Wünsche und Fragen, die Auseinandersetzung mit der Politik in Chemnitz schreien nach mehr von solchen Zusammentreffen, vielleicht kleiner aber öfter, weit gestreut in allen Ecken von Chemnitz, dass doch ziemlich groß ist, was ich manchmal gar nicht glauben kann.

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