Bericht der
Stadtratssitzung am 6. Mai vom Jugendforum Chemnitz
Ein sonniger
Mittwochnachmittag und eine weniger sonnige Stadtratssitzung.
Wir sind wirklich
extrem
nachdenklich
Neben der Abstimmung über
eine Einführung von Stofftüten und der damit verbundenen Abschaffung von
Plastiktüten auf dem Chemnitzer Weihnachtsmarkt und der Diskussion des Alkohol-
und Glasflaschenverbots in der Chemnitzer Innenstadt gab es zur letzten
Stadtratssitzung eine Debatte über einen von Pro Chemnitz eingereichten Antrag.
Pro Chemnitz fordert darin,
das Alternative Jugendzentrum "AJZ e.V." nicht mehr mit öffentlichen Geldern zu
finanzieren. Das AJZ erhält jährlich etwa 500.000 Euro für seine, unserer
Meinung nach sehr wichtige, Jugendarbeit.
Genau diese 500.000 Euro
wollte Martin Kohlmann von Pro Chemnitz jetzt streichen und somit das AJZ
politisch fallen lassen. Die Begründung dafür war maßgeblich die Liedpassage
einer Band, die einmal im AJZ aufgetreten ist. Darin wurden angeblich
polizeikritische Äußerungen getroffen. Martin Kohlmann erwähnte auch den
Verfassungsschutzbericht, in dem es heißt, das AJZ sei Anlaufpunkt für
Linksextremist*innen.
Neben diesen Vorwürfen meinte
Martin Kohlmann ebenso, dass das AJZ ‚unpolitische Jugendliche für die
linksextreme Szene rekrutieren’ will und dass man für die 500.000 Euro
Fördergelder nur "linksextreme Propaganda" zurück bekäme.
Diese Vorwürfe weisen wir als
Chemnitzer Jugendforum zurück. Nicht nur, dass das AJZ ein wichtiger
Bestandteil der Kulturszene in Chemnitz ist. Wir sind auch der Meinung, dass es
solche Zentren wie das AJZ braucht, um auch Politik und Gesellschaft hin und
wieder kritisch zu hinterfragen und zu lernen, sich selbst zu reflektieren.
Ebenso sind wir der Meinung, der Vorwurf von Martin Kohlmann, das AJZ und
andere ‚linke Mehrheiten’ würden die Abschaffung der Extremismusklausel
ausnutzen, um ihre angeblich "linksextreme Propaganda" zu verbreiten, ist
unsinnig.
Die CDU Ratsfraktion hat zu
diesem Thema auch einen Redebeitrag gehalten und einen Änderungsantrag
verfasst. Dieser beinhaltete, den Verfassungsschutz eine Zeit lang die Arbeit
des AJZ prüfen zu lassen, um zu wissen "was da los ist".
Wir schließen uns dazu der
Meinung der Oberbürgermeisterin an, welche meinte, dass die Arbeit des AJZ
wichtig und gut ist und dass es verwerflich ist, solch einen Antrag 2 Tage vor
dem 8. Mai, also 2 Tage vor dem Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus,
einzubringen. Zudem hat sich die CDU mit ihrem Änderungsantrag faktisch der
Meinung von Pro Chemnitz angeschlossen. Diese Haltung finden wir die Falsche.
Dieser Änderungsantrag wurde
mit 15 Ja-Stimmen, 39 Nein-Stimmen und 2 Enthaltungen abgelehnt.
Ebenso auch der ursprüngliche
Antrag von Pro Chemnitz. 4 Ja-Stimmen, 50 Nein-Stimmen und 3 Enthaltungen.
Fazit:
Lieber Herr Runkel, liebe Stadträtinnen und Stadträte, über das Alkoholverbot
müssen wir nochmal reden! Aber das Ablehnen des Änderungsantrags der CDU, sowie
das Ablehnen des Antrags von Pro Chemnitz zum Thema AJZ finden wir eine
richtige und wichtige Entscheidung!
V.i.S.d.P. Forum der jungen
Generation Chemnitz
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